Automatisierungsbranche investiert weiter in Europa und zunehmend in Indien Investitionen fließen vermehrt nach Indien, China verliert an Bedeutung Ausweitung des Dienstleistungsportfolios wichtigster Wachstumshebel KI ist in der Realität angekommen – Produktion bietet die größten Effizienzpotentiale   Wien, 2. April  2024 - Die internationale Automatisierungsbranche befindet sich im harten Preiswettkampf. Denn, auch wenn die Nachfrage nach Automatisierungsprodukten und -lösungen steigt, sehen sich die Unternehmen zunehmender Konkurrenz aus Asien gegenüber. Nun gilt es, die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und die Stellhebel mit dem größten Einfluss auf Umsatz und Profitabilität zu identifizieren. Erkenntnisse bringt hier die aktuelle Horváth-Studie „Future of Industrial Automation 2030“, für die Automatisierungsunternehmen aus Europa und Nordamerika mit mindestens 100 Millionen Euro Jahresumsatz (im Jahr 2022) befragt wurden. Europäische Unternehmen: Indien gewinnt an Bedeutung im Vergleich zu China Gefragt nach geplanten Investitionen zeigt sich: Automatisierungsunternehmen konzentrieren ihre Investitionen auf neue Produktionsanlagen in der Nähe ihres Hauptsitzes. Beim Ländervergleich fällt auf: In Nordamerika ansässige Firmen haben zusätzlich Mittel- und Südamerika sowie Westeuropa im Fokus. Süd- und Osteuropa spielen dagegen keine Rolle. Europäische Unternehmen investieren zu 63 Prozent in Westeuropa, gefolgt von den USA und Kanada (49 Prozent) und Osteuropa (33 Prozent). Überraschend: In Indien und China wollen die Europäer ebenfalls zu jeweils 33 Prozent investieren – nordamerikanische Player sind bei Investitionen (19 Prozent) in China zurückhaltender als europäische Unternehmen und etwas mutiger, was Indien angeht (37 Prozent). In der Gesamtschau liegt Indien dann mit 35 Prozent vor China (27 Prozent). „Indien gilt als vielversprechender Wachstumsmarkt, sowohl als Absatzmarkt als auch als Investitionsstandort. Das Land hat als Produktionsstandort im Vergleich zu China deutlich an Bedeutung gewonnen. Unternehmen sollten ihre Ausrichtung auf China kritisch hinterfragen und neu bewerten“, sagt Horváth-Industrieexperte Christoph Kopp.   Zweistellige Rentabilitätsziele Ein deutlich gestiegenes Margenziel sichert die Finanzierungsmöglichkeiten für zukünftiges Wachstum und soll die Umgestaltung des Geschäfts weiter vorantreiben. Aktiengesellschaften im Besitz von privatem Beteiligungskapital haben hier mit bis zu 18,2 Prozent deutlich ehrgeizigere Ziele als öffentlich gelistete (15 Prozent); oder Unternehmen im Privatbesitz (12,4 Prozent) und im Familienbesitz (11,8 Prozent). Familienunternehmen agieren konservativer und konzentrieren sich auf eine bessere langfristige Widerstandsfähigkeit. Prozesseffizienz und Automatisierung werden von den meisten Automatisierungsunternehmen als die wichtigsten Stellschrauben erachtet, um die Rentabilität zu verbessern. Unternehmen in Private-Equity-Besitz dagegen sehen in der Optimierung der Arbeitskosten den wichtigsten Stellhebel. Mehr Umsatzwachstum mit größerem Dienstleistungsangebot Die Stärkung des Dienstleistungsportfolios ist mit 85 Prozent der wichtigste Umsatzhebel für künftigen Erfolg, gefolgt von kontinuierlicher Produktinnovation (80 Prozent) und der Entwicklung neuer Branchenanwendungen (78 Prozent). Letzteres ist insbesondere für Unternehmen der Antriebstechnik und der elektrischen Komponenten relevant, um das Potenzial der vertikalen Integration zu nutzen. Fast zwei Drittel (62 Prozent) der Befragten denken beim Umsatzwachstum aber auch an Unternehmenszukäufe. Kundenerlebnis auf Platz 2 vor technischen Features Qualität und Zuverlässigkeit gelten als die entscheidenden Kriterien, die den Mehrwert gegenüber dem Kundenkreis vermitteln, und die häufig verfolgte Hochpreisstrategie stützen. Während technische Produktmerkmale als Preistreiber nach wie vor von hoher Relevanz sind, hat das insgesamt wahrgenommene Kundenerlebnis diesen Faktor überholt, selbst im technikverliebten B2B-Markt.  Kapital fließt in Künstliche Intelligenz  95 Prozent der Unternehmen investieren bereits in Künstliche Intelligenz. Getrieben von Industrie 4.0 ist die Produktion bei weitem der führende Investitionsbereich, gefolgt von Vertriebs- und Serviceaktivitäten. „Wer bis jetzt noch nicht in KI investiert hat, wird morgen keine Rolle mehr am Markt spielen. Top-Manager müssen hier einen Fokus setzen, die vielen Einsatzmöglichkeiten im Blick haben und dann auch umsetzen“, sagt Christoph Kopp.    Über die Studie Im Rahmen der Studie „Future of Industrial Automation 2030“ befragte die Managementberatung Horváth 60 Top-Level-Führungskräfte führender Automations-Unternehmen aus Europa und Nordamerika zwischen Oktober und November 2023.    Über Horváth Horváth ist eine internationale, unabhängige Managementberatung mit mehr als 1.300 Mitarbeitenden an Standorten in Europa, den USA und weiteren globalen Märkten. Als Topberatung für Transformation, Performance Management und Digitalisierung führen wir Unternehmen und öffentliche Organisationen zu nachhaltigem Erfolg und langfristig hoher Wertschöpfung. Horváth zeichnet sich durch fundierte, innovative Herangehensweisen und Lösungen aus – basierend auf unseren Wurzeln und Werten, geprägt durch unseren Gründer Professor Péter Horváth. Kunden und Kundinnen, von Vorstands- bis Fachebene, schätzen besonders den Fokus auf Effizienz und Wirksamkeit sowie die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Für die hohe Zufriedenheit mit Projektergebnissen ist Horváth vielfach ausgezeichnet.