04.01.2023

Freshfields Cash Barometer 2022: Negative Realzinsen kosten österreichische Unternehmen rund 10 Milliarden Euro

Dr. Florian Klimscha


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Wien, 4. Jänner 2023 – Österreichs Unternehmen horten Geld und zahlen dafür einen nicht unerheblichen Preis. Zu diesem Ergebnis kommt der Corporate Cash Barometer 2022 der globalen Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer. In diesem Jahr deckt er sieben europäische Länder (Österreich, Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, die Niederlande, und Spanien) sowie die Eurozone ab.

Nach dem Abklingen der Corona-Pandemie und als Folge der wirtschaftlich und energiepolitisch herausfordernden Rahmenbedingungen, bleiben die österreichischen und europäischen Unternehmen vorsichtig. Sie halten weiterhin hohe Guthaben bei den Banken, auch wenn sich das Cash-Wachstum verlangsamt hat. Verglichen mit dem Spitzenwachstum von 19,0 Prozent (YOY) während COVID-19 im Oktober 2020, ist der Anstieg der Barmittel der Unternehmen stark zurückgegangen. Das Ausmaß des Rückgangs wird noch deutlicher, wenn man nur das Jahr 2022 betrachtet. Im gesamten letzten Jahr haben die Unternehmen der Eurozone nur 61 Milliarden Euro zugelegt, was deutlich unter dem Gesamtjahr 2021 mit 248 Milliarden Euro und dem Rekordwert des Gesamtjahres 2020 mit 464 Milliarden Euro liegt.

In Österreich verfügen die Unternehmen 2022 über 88 Milliarden Euro an Barmitteln bei den Banken. Als Folge der stark gestiegenen Inflation und der negativen Realzinsen haben die heimischen Unternehmen im Vorjahr davon jedoch rund 10 Milliarden Euro eingebüßt. In der gesamten Eurozone beläuft sich der berechnete „Verlust“ auf Einlagen durch die Inflation auf 316 Milliarden Euro. Dieser Wert ist höher als das Bruttoinlandsprodukt von Ländern wie Finnland oder Portugal.

Freshfields Partner Dr. Florian Klimscha zu den Ergebnissen: „Das Halten von hohen Cash-Beständen ist der Preis für die derzeitige Unsicherheit. Dennoch müssen jedenfalls im Jahr 2023 aber auch in den Folgejahren Unternehmen sehr genau und mit viel Umsicht ihre Refinanzierungsfähigkeit im Auge behalten.

Während deutsche (50 Milliarden Euro) und niederländische (26 Milliarden Euro) Unternehmen ihre Barmittel im Jahr 2022 kräftig erhöhen konnten, müssen österreichische Unternehmen negatives Wachstum (-0,3 Milliarden Euro) verkraften. Nur in Spanien (-2,2 Milliarden Euro) und Italien (-16,5 Milliarden Euro) verzeichneten Unternehmen ebenfalls Cash-Verluste. Relativ zum BIP ergeben sich dabei erhebliche Unterschiede: Die Barmittel der Unternehmen in der Eurozone belaufen sich derzeit auf 25,9 Prozent des nominalen BIP, wobei Österreich und Deutschland die Schlusslichter mit jeweils 20,4 Prozent des nominalen BIP bilden. An erster Stelle stehen niederländischen Unternehmen mit 37,5 Prozent und die französischen mit 33,0 Prozent an zweiter Stelle.

Die Barmittel der Unternehmen in der Eurozone belaufen sich derzeit in Summe auf 3.352 Milliarden Euro.

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